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Kreditkosten - Begriffe und Informationen

Die tatsächlichen Kosten eines Kredits für den Verbraucher zu bestimmen ist oftmals gar nicht so einfach. Eine Vielzahl von Einflussfaktoren bestimmen den Preis des Darlehens und erschweren den Vergleich von Krediten unterschiedlicher Anbieter. Mit diesem Artikel möchten uns daher etwas genauer mit den unterschiedlichen Kostenfaktoren und den gängigen Kennzahlen zur Beschreibung eines Darlehens beschäftigen.

Der Zins

Das wahrscheinlich wichtigste Kriterium bei der Kreditvergabe ist der Zinssatz. Der Zins drückt allgemein den Preis oder die Vergütung aus, welchen der Kreditnehmer dem Kreditgeber für das geliehene Geld zu zahlen hat. Aus der Sicht des Kreditgebers stellt er damit quasi die "Entschädigung" und den Lohn für das Risiko der Kreditvergabe und für nun nicht mehr realisierbare alternative Verwendungszwecke des verliehenen Geldes dar.

Nominalzins und Effektivzins

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Beim Zins für einen Kredits muss zwischen dem "Nominalzins", der eben diesen "Lohn" in der Form vereinbarter periodischer Zinszahlungen ausdrückt, und dem effektiven Jahreszins (s.u.) unterschieden werden, in dem zur besseren Vergleichbarkeit für den Verbraucher und zum Schutz vor Manipulation und "verdeckten" Kosten auch noch andere relevante Kostenfaktoren enthalten sind.

Die wesentlichen Einflussfaktoren für den Zins bei der Kreditvergabe sind vor allem die Laufzeit des Darlehens, der Zinssatz des Kapitalmarkts, die Zinsbindungsfrist und die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers. Der Kreditnehmer selbst kann vor allem über die Faktoren Laufzeit und Kreditwürdigkeit (bedingt) Einfluss auf den Zinssatz eines Kredits nehmen. Längere Laufzeiten bedeuten normalerweise höhere Zinsen für das Darlehen und auch die Kreditwürdigkeit (Berufliche Qualifikation, Einkommen, Schufa-Eintrag, etc.) beeinflusst den Zinssatz.

Die Restschuldversicherung

Die Restschuldversicherung trägt das Risiko der Zahlungsunfähigkeit durch den Kreditnehmer aufgrund bestimmter Ereignisse wie Unfall, Tod oder auch Arbeitslosigkeit. Prinzipiell stellt sie damit nicht nur für den Kreditgeber, sonder auch für den Partner oder die Erben des Kreditnehmers eine zusätzliche Sicherheit dar, verursacht dementsprechend aber auch zusätzliche Kosten.

Versteckte Kosten?

Der Abschluss einer Restschuldversicherung kann freiwillig erfolgen, kann aber auch zur Bedingung für die Kreditvergabe gemacht werden. In letzterem Fall ist der Kreditgeber verpflichtet, die Kosten für die Versicherung in den effektiven Jahreszins einzubeziehen. Einer Untersuchung der Stiftung-Warentest zufolge (vgl. hier) wurde dies jedoch in der Vergangenheit nicht immer korrekt umgesetzt. Für den Kreditnehmer gilt es also, auf die Kosten der Restschuldversicherung zu achten und auch andere Alternativen der Absicherung (wie etwa die Lebensversicherung) zu prüfen.

Bearbeitungs- und Darlehensgebühren

Gebühren die bei Aufnahme des Kredits an den Kreditgeber zu zahlen sind. Diese müssen im Effektivzinssatz berücksichtigt werden.

Disagio

Das Disagio bezeichnet die Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag für den Kreditnehmer und dem vertraglich festgelegten Nominal- oder Nennwert des Kredits. Das Disagio ist damit ein Abschlag oder auch eine Zinsvorauszahlung auf den Kreditbetrag: Die Bank behält einen Teil des Darlehens ein und als Ausgleich wird ein geringerer Nominalzinssatz für das Darlehen vereinbart. Das Disagio spielt beim Verbraucherkredit nur selten eine Rolle, kommt aber häufig beim Immobilienkredit ins Spiel. Bei Fremdnutzung der Immobilie kann das Disagio dort für den Kreditnehmer unter Umständen gewisse steuerliche Vorteile bieten, normalerweise wird jedoch eher ein Vorteil für die Banken durch das Disagio angenommen.

Effektiver Jahreszins

Der effektive Jahreszins ist ein Kennzahl für die jährlichen Gesamtkosten eines Kredits und stellt diese als Prozentwert bezogen auf den festgelegten Nennwert des Darlehens dar. Der effektive Jahreszinssatz berücksichtigt zusätzliche Kostenfaktoren zum Nominalzinssatz ebenso wie Tilgungsmodalitäten und soll eine bessere Vergleichbarkeit unterschiedlicher Darlehen ermöglichen und den Verbraucher vor versteckten Kosten schützen.

Beim Verbraucherkredit sollte die Mehrheit der tatsächlich anfallenden Kosten normalerweise im Effektivzins berücksichtigt werden (siehe auch Restschuldversicherung). Nicht abgebildet werden jedoch Gebühren für Prüfer und Gutachter, Kontoführungsgebühren, Teilauszahlungszuschläge und Bereitstellungszinsen wie sie vor allem bei der Immobilienfinanzierung eine Rolle spielen. Auch die steuerliche Situation des Kreditnehmers fließt nicht in den Effektivzins mit ein.