Girokonto: Kontoführungsgebühren müssen nicht sein
Kontoführungsgebühren müssen nicht sein. Zumindest dann wenn der Kunde sein Girokonto als Onlinekonto bei einer Direktbank führt. Nach Angaben der Stiftung Warentest lohnt sich generell ein Kontowechsel, wenn der Kunde pro Jahr mehr als 40 Euro Gebühren bei einer Direktbank bzw. mehr als 80 Euro Gebühren bei einer Filialbank für die Kontoführung ausgibt. Fakt ist: Gratiskonten sind heute keine Seltenheit mehr und überregional bei zahlreichen Direktbanken verfügbar.
Bei Kontoführungsgebühren
genau hinsehen.
Bild: Jorma Bork / pixelio.de
Für Onlinekunden einer Direktbank ist das Angebot an Girokonten ohne Gebühren bzw. kostenlosen Konten groß. Schwieriger wird es hingegen, ein kostenfreies Angebot bei einer Filialbank zu finden: Gratiskonten sind selten und viele Sparkassen oder Genossenschaftsbanken bieten ihren Service nicht überregional an. Die großen Kreditinstitute mit überregionalem Filialnetz wie Postbank, Deutsche Bank oder Commerzbank haben teilweise auch Kontomodelle mit kostenloser Kontoführung im Angebot, knüpfen diese jedoch nicht selten an Bedingungen wie einen Mindestgehaltseingang oder verlangen vom Kunden wiederum die Nutzung als reines Onlinekonto.
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Welche Gebühren fallen eigentlich bei einem Girokonto an und auf welche Posten muss ich achten?
Ratsam ist es, vor der Kontoeröffnung einen genauen Blick auf die Konditionen des Girokontos zu werfen und kostenpflichtige Posten zu identifizieren. Diese Gebühren fallen bei der Kontoführung häufig an:
- Regelmäßige Kontoführungs- bzw. Grundgebühr
- Gebühren für einzelne Posten wie Überweisungen oder Daueraufträge
- Gebühren für das Abheben von Bargeld
- Gebühren für Girocard und Kreditkarte
- Gebühren für Dispokredit
Auch bei den kostenlosen Girokonten sind nicht alle Posten immer "kostenlos". Dennoch zahlen viele Bankkunden faktisch keine Gebühren, wenn sie ein Girokonto ohne Gebühren für Kontoführung und Bargeldabhebungen nutzen und auf das Überziehen des Kontos sowie die Inanspruchnahme des Dispokredits verzichten.
Auf Bedingungen achten
Weiterhin sollte überprüft werden, ob die Bank die gebührenfreie Kontoführung an Bedingungen knüpft: Die kann beispielweise ein regelmäßiger Geldeingang in bestimmter Höhe, die Nutzung des Kontos als Gehaltskonto oder ein bestimmter jährlicher Umsatz mit der Girocard sein. Werden diese Bedingungen nicht erfüllt, müssen die Kunden bei einigen Anbietern Gebühren zahlen.
Viele Direktbanken verzichten jedoch vollständig auf derartige Bedingungen und bieten ihren Kunden ein Konto ohne Gebühren und Mindesteingang an (siehe unten).
Anbieter eines Girokonto ohne Gebühren und Mindesteingang im Vergleich
Anbieter / Produkt | Kontoführung | Kreditkarte | Bargeld Inland | Sonstiges |
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*Angaben ohne Gewähr. Stand 11/2018 u. nach Angaben des jeweiligen Anbieters.
Zugang zu Bargeld
Ein wichtiger Punkt für viele Bankkunden ist sicherlich die Bargeldversorgung. Sparkassen und Genossenschaftsbanken können hier mit einem großen Filial- und Automatennetz punkten, aber auch viele Direktbanken ermöglichen ihren Kunden den Bargeldzugang durch die Mitgliedschaft in einem Bankenverbund und ein entsprechendes, flächendeckendes Netz an Geldautomaten (z.B. Cash Group und Cash Pool).
Anstelle der Bargeldversorgung mit der Girocard setzen einige Direktbanken wie z.B. ING-DiBa oder DKB (Deutsche Kreditbank AG) auf die Kreditkarte: Während Kunden hier mit der Girocard lediglich an einer überschaubaren Zahl an Geldautomaten kostenlos Bargeld abheben können, klappt dies mit der Kreditkarte gebührenfrei an allen Geldautomaten mit Visa-Zeichen. Gerade in ländlichen Gebieten ein Vorteil, wo die Auswahl an Geldautomaten gering ist: Auch an den Automaten der Volksbanken und Sparkassen fallen mit der Visa-Karte in vielen Fällen keine Gebühren an.